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Freundschaft! - Auch nach dem Tod?

Kennen sie Bruno Töpfer? Nein? Wenn sie etwas älteren Semesters sind (Ü40) werden sie sich sicherlich an den kleinen Choleriker erinnern. Als bis 1974 noch Tabakwerbung im Fernsehen erlaubt war, war dieser Herr täglich zu Gast in den deutschen Wohnzimmern. Sehr schnell an die Decke gehend, weil alles schief lief, holte in eine Zigarette wieder nach unten. Als HB-Männchen wurde er Deutschlandweit berühmt.
 

Die Freundschaft zu Jack
Geboren 1957 in West-Berlin, zog es ihn sofort vor die Kamera. Sein Vater, Roland Töpfer erinnerte sich in einem Interview: "Zunächst wirkte der Bruno noch ziemlich farblos vor der Kamera. Er hatte eine unbeholfene Art, die ihn sehr sympathisch machte. Später spielte er dann seine Rolle farbiger. Er ging in seiner Rolle total auf, war auch im wirklichen Leben dieser Choleriker, der sich durch eine Zigarette besänftigen lies."

Bis 1974 ging Brunos Karriere immer steil nach oben. Doch dann kam der erste Einbruch. Das Werbeverbot für Zigaretten im Fernsehen bremste ihn aus. Ein Versuch, als Marlboro Man durchzustarten, scheiterte. Ab nun waren die Kinofilme seine einzige Einkommensquelle. Jetzt galt es, kleinere Brötchen zu backen.

Zu dieser Zeit lernte er jemanden kennen, den US Amerikaner Jim B. aus Kentucky.

"Seit dieser Zeit war Bruno nicht mehr der selbe." erzählt uns sein neun Jahre jüngerer Bruder Bärtram, der ebenfalls im Filmgeschäft tätig ist, unter anderem als Hustinetten Bär, in der gleichnamigen Serie. "Andauernd zog er mit diesem braunäugigen Halunken, diesem Jim um die Häuser."

Doch es kam noch schlimmer. 1984 wurde der letzte HB Blockbuster gedreht. Danach war Bruno arbeitslos. Es gab noch einmal einen verzweifelten Versuch, als Marlboro Man wieder auf die Beine zu kommen, doch es blieb beim Versuch.

In der Zwischenzeit hatte sich Bruno auch mit Jims Landsmann Jack D. und dem Schotten Johnny W. angefreundet. Wie sich herausstellte eine verhängnisvolle Freundschaft.

Denn bei seinem Besuch am 16. September 1987 in Pisa, vergaß er, begünstigt durch die Anwesenheit seiner drei Freunde, dass er sich in luftiger Höhe befand. Beim Versuch, sich einen Stein aus dem Schuh zu holen, ging der kleine Choleriker in die Luft, um wenig später 55m weiter unten am Fuße eines schiefen Turmes zu landen - Genickbruch.

Brunos letzter Wille war es, zweimal in Rauch aufzugehen. So wollte er, das seine Asche über eine Tabakplantage verstreut würde, so dass er nochmals als blauer Dunst in die Luft gehen würde. Nach langem Rechtstreit wurde im dieser Wunsch nun erfüllt.

Und wie man sieht, ist die Freundschaft zu Jack D. auch nach 25 Jahren noch ungebrochen


Story: Na Poli
Foto: Damas Kus

 
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